Farbenrausch auf dem Flugplatz Zwickau: „Paint the Sky“ begeistert hunderte Jugendliche

Zwickau – Der Himmel über dem Flugplatz verwandelte sich am 1. August 2025 in ein buntes Farbspektakel, als hunderte Jugendliche das Festival „Paint the Sky“ feierten. Bei sommerlichen Temperaturen mischten sich Musik, Tanz, Farbpulver und Gemeinschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Besondere: Die komplette Veranstaltung wurde von Jugendlichen selbst organisiert – unterstützt durch pädagogische Einrichtungen und gefördert von einem Bundesprogramm. Ein Ereignis, das Maßstäbe für Jugendbeteiligung in Sachsen setzt.

Ein Festival von Jugendlichen – für Jugendliche

„Paint the Sky“ ist kein kommerzielles Festival, sondern ein Projekt mit Vorbildfunktion: Geplant, organisiert und umgesetzt wurde es ausschließlich von jungen Menschen zwischen 14 und 21 Jahren. Die Initiative geht auf eine Gruppe Zwickauer Jugendlicher zurück, die sich ein gemeinsames Event gewünscht hatten, das sie selbst gestalten und mitbestimmen konnten. Unterstützt wurden sie dabei von Betreuerinnen und Betreuern aus regionalen Jugendclubs wie dem City Point oder dem Jugendzentrum Marienthal.

„Die Jugend wieder mehr für Jugendliche machen“, formulierte Erzieher Fabian Fischer (27) den Leitgedanken der Veranstaltung. Auch Mina Frenzel und Lena Reichenbach – zwei junge Studentinnen – waren maßgeblich an Planung und Durchführung beteiligt und zeigen, wie Selbstverantwortung in der Jugendarbeit heute gelebt werden kann.

Der Ursprung: Von der Idee zum Farbfestival

Die Inspiration kam nicht von ungefähr. Bereits im Jahr zuvor hatten Jugendliche an der sogenannten Black-and-White-Party teilgenommen, bei der Schwarzlicht und Neonfarben zum Einsatz kamen. Der Wunsch nach einem richtigen Farbfestival im Stil eines Holi-Events wurde laut – und fand Gehör. Mit Hilfe des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ wurde das Projekt realisiert. Der Titel „Paint the Sky“ – frei übersetzt: „Male den Himmel“ – war schnell gefunden und passte perfekt zum geplanten Konzept.

Wie lief das Festival ab?

Das Event fand auf dem weitläufigen Gelände des Zwickauer Flugplatzes statt und bot Platz für rund 500 Teilnehmende. Der Einlass begann um 16 Uhr, das Ende war für 20 Uhr geplant – dazwischen: Musik, Farben, Bewegung und Begegnung.

Eintritt und Ausstattung

Viele Jugendliche fragten sich vorab: Wie viel kostet der Eintritt zum Paint the Sky Festival? Die Antwort: Günstig und fair. Im Vorverkauf lagen die Preise bei 3 Euro, an der Abendkasse bei 5 Euro. Im Preis enthalten waren nicht nur der Zugang zum Gelände, sondern auch ein weißes T-Shirt, vier Farbbeutel in unterschiedlichen Farben (Blau, Rot, Grün, Gelb), ein Festivalbändchen und ein Stoffbeutel. Wer weitere Farben nachkaufen wollte, konnte dies für je einen Euro tun.

Das Farbspektakel

Ab etwa 17 Uhr begann der erste „Farbcountdown“. Die Jugendlichen versammelten sich auf der Freifläche, zählten gemeinsam herunter – und schleuderten ihre Farbbeutel in die Luft. Innerhalb von Sekunden entstand eine farbige Nebelwand, durch die Musik klang und Lachen hallte. Insgesamt wurden vier solcher Würfe im Stundenrhythmus durchgeführt. „Es hat Farben geregnet“, beschrieb ein Betreuer den Moment treffend. Insgesamt kamen bis zu zehn verschiedene Farbtöne zum Einsatz.

Wer durfte mitmachen?

Oft wurde auch gefragt: Welche Altersgruppe darf teilnehmen? Ganz klar: Zielgruppe waren Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Das Event war ausdrücklich auf diese Altersgruppe zugeschnitten – auch, um ihnen einen eigenen, sicheren Raum zur Selbstentfaltung zu bieten. Die Organisation achtete zudem auf eine inklusive Ausrichtung: Herkunft, Geschlecht oder Bildungsstand spielten keine Rolle.

Musik, Bewegung und Gemeinschaft

Neben dem Farbspektakel gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Auf der Bühne legten drei DJs auf: CHR1ST3KK, LUNAS Music und Reaktor F sorgten mit EDM, House und Pop-Remixen für Stimmung. Ergänzt wurde das musikalische Programm durch junge Tanzgruppen, darunter K‑Pop‑Ensembles vom Move.Zwickau e.V. und dem JC City Point. Die Auftritte wurden begeistert aufgenommen und machten die Tanzfläche zur zweiten Hauptattraktion des Tages.

Freizeitangebote vor Ort

Wer sich zwischendurch entspannen wollte, konnte die Chill-Area besuchen: Decken, Kissen und über 400 Luftballons luden zum Verweilen ein. Sportlich wurde es beim Bubble Soccer, Volleyball oder riesigem Dart-Fußball. Auch Federball-Sets und Gemeinschaftsspiele standen zur Verfügung – ein echtes Jugendfestival eben, das keinen Wunsch offen ließ.

Verpflegung für alle

Für das leibliche Wohl sorgte der Verein ForVid e. V., der alkoholfreie Getränke und herzhafte Speisen anbot – von belegten Brötchen über vegetarische Snacks bis zu Wraps und Pasta. Der Fokus lag auf gesundem und jugendgerechtem Angebot. Alkohol war auf dem gesamten Gelände nicht erlaubt.

Hintergrund: Förderung durch „Demokratie leben!“

Ein elementarer Bestandteil des Events war die Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Es unterstützt Projekte, die demokratische Bildung, Beteiligung und Selbstwirksamkeit fördern. In Zwickau wurde damit ein Leuchtturmprojekt für Jugendpartizipation möglich gemacht.

„Wir wollten, dass Jugendliche nicht nur teilhaben, sondern gestalten“, sagte eine Betreuerin vom Jugendclub City Point. Dieses Ziel wurde eindeutig erreicht. Die Jugendlichen übernahmen Verantwortung für Finanzen, Ablauf, Sicherheit, Programm und Öffentlichkeitsarbeit – und erlebten dabei hautnah, wie aus einer Idee Realität wird.

Fragen, die vorab oft gestellt wurden

FrageAntwort
Was ist „Paint the Sky Zwickau“?Ein Farbfestival auf dem Zwickauer Flugplatz, organisiert von Jugendlichen, für Jugendliche.
Wann fand das Event statt?Am 1. August 2025, von 16 bis 20 Uhr.
Wie viel kostet der Eintritt?3 € im Vorverkauf, 5 € an der Abendkasse – inklusive Shirt und Farben.
Welche Farben werden verwendet?Bis zu 10 verschiedene Farbtöne, in vier Wurfrunden.
Wer darf teilnehmen?Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren.

Warum Paint the Sky mehr ist als nur ein Festival

„Paint the Sky“ hat in Zwickau mehr hinterlassen als bunte Kleidung und volle Speicher auf den Smartphones. Es hat Jugendlichen gezeigt, dass ihre Ideen zählen, dass Engagement belohnt wird – und dass Partizipation Freude macht. Die Botschaft ist klar: Wenn junge Menschen Verantwortung übernehmen, entstehen neue Räume für Kreativität, Vielfalt und Gemeinschaft.

„Das war unser Tag“, sagte Teilnehmerin Leila (17). „Nicht von Erwachsenen für uns gemacht, sondern wirklich von uns selbst. Das ist ein ganz anderes Gefühl.“

Auch nach dem Ende des Events ist die Wirkung spürbar: Die Organisator:innen denken bereits an eine Wiederholung im kommenden Jahr. Neue Ideen, noch mehr Beteiligung, vielleicht sogar eine Ausweitung auf weitere Städte im Umkreis – das Projekt „Paint the Sky“ könnte zum Modell für eine neue Form jugendlicher Kulturarbeit werden.

Und während sich der Farbpulverstaub langsam vom Flugplatz legt, bleibt ein Eindruck bestehen: Jugendliche können mehr, als ihnen oft zugetraut wird – wenn man sie lässt.

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