BSW lädt in Zwickau zum Weltfriedenstag: Kundgebung mit klarer Botschaft für Diplomatie

In Veranstaltungen
August 22, 2025
Zwickau. Am 1. September 2025 lädt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zu einer Kundgebung auf den Hauptmarkt in Zwickau ein. Anlass ist der Weltfriedenstag, der in Deutschland traditionell als Antikriegstag begangen wird. Erwartet werden prominente Rednerinnen aus Partei und Landesverband, die zu einer Politik der Diplomatie und Verständigung aufrufen wollen.

Ein symbolträchtiger Ort und Zeitpunkt

Der Hauptmarkt in Zwickau wird am 1. September zum Schauplatz einer politischen Kundgebung, die an ein geschichtsträchtiges Datum erinnert. Der Weltfriedenstag, in Deutschland oft als Antikriegstag bezeichnet, geht auf den Beginn des Zweiten Weltkriegs zurück. Mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 begann ein Krieg, der Millionen von Menschen das Leben kostete. Seit Jahrzehnten nutzen Gewerkschaften, Friedensinitiativen und Parteien diesen Tag, um gegen Krieg und Gewalt zu demonstrieren.

Das BSW reiht sich nun in diese Tradition ein. Unter dem Motto „Diplomatie statt Konfrontation“ soll die Zwickauer Kundgebung ein deutliches Signal senden. Anders als in klassischen Demonstrationsformaten wird das Ereignis in sozialen Medien auch als „Friedensfest“ beworben – mit Musik, symbolischen Aktionen für Kinder und Redebeiträgen.

Wer sind die Rednerinnen?

Die Kundgebung wird von zwei prominenten Vertreterinnen des BSW begleitet: Sabine Zimmermann, Landesvorsitzende in Sachsen, und Amira Mohamed Ali, Co-Bundesvorsitzende der Partei. Beide stehen seit Gründung des BSW für einen Kurs, der soziale Fragen mit einer klaren friedenspolitischen Linie verbindet.

Zimmermann betonte bereits im Vorfeld, es gehe darum, „Raum für stille Mahnung, klare Worte und gemeinsames Nachdenken zu schaffen“. Damit knüpft sie an die Tradition der Antikriegstags-Veranstaltungen in Deutschland an, die stets den Dialog und die Erinnerungskultur in den Mittelpunkt stellten.

Hintergrund: Politische Verankerung in Zwickau

Dass Zwickau zum Austragungsort gewählt wurde, ist kein Zufall. Bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 erreichte das BSW in der Stadt knapp 13 Prozent und zog mit sechs Mandaten in den Stadtrat ein. Auch im Kreistag Zwickau ist die Partei mit zehn Sitzen vertreten. Damit verfügt das Bündnis über eine stabile politische Basis in der Region, die es für die Mobilisierung nutzt.

Bereits zuvor hatte die Stadt bundesweite Aufmerksamkeit erregt: Mit dem Beschluss „Zwickau – Stadt des Friedens“ war ein Werbeverbot für die Bundeswehr im Stadtgebiet verbunden. Während Befürworter dies als klares Signal für Entmilitarisierung verstanden, legte die Oberbürgermeisterin Widerspruch ein. Die Rechtsaufsicht beanstandete schließlich Teile des Beschlusses als rechtswidrig. In dieser aufgeheizten politischen Atmosphäre setzt das BSW nun mit seiner Kundgebung ein weiteres Ausrufezeichen.

Warum findet die Kundgebung gerade in Zwickau statt?

Viele Bürger fragen: „Was ist der Hintergrund der Kundgebung des BSW am Weltfriedenstag in Zwickau?“ Die Antwort liegt in einer Mischung aus Symbolik und lokaler Stärke. Zwickau steht durch seine jüngsten politischen Debatten im Fokus, und das BSW möchte seine friedenspolitische Agenda an einem Ort unterstreichen, an dem das Thema bereits kontrovers diskutiert wird. Zudem bietet die zentrale Lage des Hauptmarktes eine sichtbare Bühne, um mit Bürgerinnen und Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen.

BSW und seine friedenspolitische Linie

Das Bündnis Sahra Wagenknecht positioniert sich bundesweit mit einer deutlichen friedenspolitischen Haltung. Es fordert eine europäische Sicherheitsordnung, den Rückzug der Bundeswehr aus Auslandseinsätzen und lehnt die Stationierung von US-Raketen auf deutschem Boden ab. Mit der parteinahen Stiftung „Frieden, Vernunft und Gerechtigkeit“ hat das BSW zudem eine Institution geschaffen, die sich der Friedensforschung und politischen Bildung widmet.

Die Kundgebung in Zwickau dient also nicht nur der Erinnerung, sondern auch der Festigung dieser programmatischen Linie. Gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatten um Waffenlieferungen an die Ukraine wird das Event mit Spannung beobachtet.

Öffentliche Meinung: Gespaltene Gesellschaft

Studien zeigen, wie umstritten das Thema derzeit ist. Laut einer Ipsos-Umfrage vom Januar 2025 sprechen sich 48 Prozent der Deutschen gegen weitere Waffenlieferungen aus, 38 Prozent sind dafür. Besonders deutlich ist die Ablehnung unter Anhängerinnen und Anhängern des BSW, von denen rund 90 Prozent gegen Waffenlieferungen votieren. Auffällig ist auch der Unterschied zwischen Ost und West: Während in den neuen Bundesländern 60 Prozent ablehnen, liegt der Wert im Westen bei 31 Prozent.

Andere Umfragen, etwa der Forschungsgruppe Wahlen, zeigen hingegen, dass es auch Mehrheiten für Waffenlieferungen gibt. Diese Unterschiede unterstreichen die tiefe Spaltung in der Gesellschaft und liefern den Hintergrund, vor dem die Zwickauer Kundgebung stattfindet.

Offene Fragen aus der Bevölkerung

Wer sind die Hauptrednerinnen bei der Kundgebung in Zwickau?

Wie bereits genannt, gehören Sabine Zimmermann und Amira Mohamed Ali zu den zentralen Stimmen des Abends. Sie verkörpern den programmatischen Kern des BSW in Sachsen und im Bund und werden den Kurs der Partei deutlich machen.

Wie ist das BSW politisch in Zwickau verankert?

Mit knapp 13 Prozent bei der letzten Stadtratswahl ist das BSW in Zwickau stärker verwurzelt als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Dieser Rückhalt schafft die Grundlage für Veranstaltungen wie den Aufruf am Weltfriedenstag und ermöglicht es, nicht nur Mitglieder, sondern auch ein breites Spektrum der Stadtgesellschaft anzusprechen.

Was ist unter dem Konzept „Friedensfest“ zu verstehen?

Das Besondere an der geplanten Veranstaltung in Zwickau ist ihre Inszenierung. Anstelle einer rein politischen Demonstration kündigen die Veranstalter ein offenes Friedensfest an. Dazu gehören nicht nur Reden, sondern auch Musikbeiträge und symbolische Aktionen, bei denen Kinder einbezogen werden. Ziel ist es, ein positives Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und die Botschaft des Friedens über politische Kreise hinaus in die breite Bevölkerung zu tragen.

Mobilisierung über soziale Medien

Die Verbreitung der Veranstaltung erfolgt stark über soziale Netzwerke. Auf Facebook und Instagram kursieren Einladungen mit dem Slogan „Es ist Zeit für Diplomatie – nicht für weitere Konfrontation!“. Nutzerinnen und Nutzer werden ermuntert, Familie, Freunde und Nachbarn mitzubringen. Flyer und Plakate sind bereits in Umlauf, und die Veranstaltung wird als Open-Air-Event angekündigt. Hashtags wie #Weltfriedenstag begleiten die Mobilisierung.

Besonders interessant ist die Einbettung der Zwickauer Kundgebung in eine Art Roadshow. Vorherige Veranstaltungen in Leipzig und nachfolgende in Berlin verdeutlichen, dass das BSW den Weltfriedenstag nicht als Einzelereignis, sondern als Teil einer größeren Kampagnenstrategie nutzt.

Zwickau im Spannungsfeld der Versammlungskultur

Zwickau ist in den letzten Jahren auch durch andere Demonstrationen in den Fokus geraten. Neben linken und zivilgesellschaftlichen Aktionen nutzten auch rechte Gruppierungen wie die „Freien Sachsen“ den Hauptmarkt für ihre Auftritte. Hinzu kommt, dass unmittelbar vor der BSW-Kundgebung am 30. August 2025 der Christopher Street Day in Zwickau stattfindet. Diese Ballung von Veranstaltungen stellt die Stadtverwaltung und Polizei vor organisatorische Herausforderungen, sorgt aber auch für ein lebendiges Bild einer aktiven Stadtgesellschaft.

Historische Erinnerung trifft aktuelle Politik

Der Weltfriedenstag wird seit Jahrzehnten von Gewerkschaften und Friedensbewegungen in Deutschland begangen. Mit dem BSW reiht sich nun eine Partei in diese Tradition ein, die selbst erst 2024 gegründet wurde und seither mit deutlichen Wahlerfolgen auf sich aufmerksam macht. In Zwickau verbinden sich nun die historische Erinnerung an den 1. September 1939 mit den aktuellen geopolitischen Herausforderungen.

Das BSW nutzt diesen Rahmen, um eine Alternative zur gegenwärtigen Politik der Bundesregierung aufzuzeigen. Während Berlin Waffenlieferungen an die Ukraine beschließt, plädiert das BSW für Verhandlungen, diplomatische Lösungen und den Rückzug aus militärischen Konflikten.

Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Die Kundgebung in Zwickau wird voraussichtlich mehrere Hundert Menschen anziehen. Neben den Reden ist ein kulturelles Rahmenprogramm geplant. Familienfreundlichkeit steht im Vordergrund, wie der Hinweis auf Aktionen für Kinder zeigt. Das Event soll damit nicht nur politisches Signal, sondern auch Gemeinschaftserlebnis werden.

Am 1. September 2025 richtet sich der Blick auf den Hauptmarkt in Zwickau. Hier wird das Bündnis Sahra Wagenknecht die Themen Frieden, Diplomatie und Abrüstung ins Zentrum stellen. Mit prominenten Rednerinnen, einem offenen Festcharakter und starker lokaler Verankerung verbindet das Event Tradition und Gegenwart. Für Zwickau bedeutet die Kundgebung nicht nur ein weiterer politischer Höhepunkt, sondern auch eine Gelegenheit, sich als Stadt des Dialogs und des Engagements zu präsentieren. In einer Zeit, in der die Gesellschaft über Krieg und Frieden gespalten ist, bietet diese Veranstaltung einen Moment des Innehaltens – und möglicherweise auch eine Chance, Brücken zu bauen.