Zwickau – Auf dem beliebten Mulderadweg kam es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem ein älterer Radfahrer schwer verletzt wurde. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe, denn der zweite beteiligte Radfahrer entfernte sich unerkannt vom Unfallort. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit des Radverkehrs in der Region auf – auch mit Blick auf die steigende Zahl von Fahrradunfällen im Stadtgebiet.
Der Unfall im Überblick
Zusammenstoß auf dem Mulderadweg
Am Abend des 25. Juni 2025 kam es gegen 19:10 Uhr auf dem Mulderadweg in Zwickau zu einem Unfall zwischen zwei Radfahrern. Ein 74-jähriger Mann war in Richtung Glauchau unterwegs, als ihm ein Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit entgegenkam. Es kam zum Frontalzusammenstoß, bei dem der Senior schwer stürzte und sich Verletzungen zuzog. Besonders tragisch: Der andere Beteiligte flüchtete vom Unfallort, ohne Erste Hilfe zu leisten oder seine Personalien zu hinterlassen.
Wie schwer verletzt wurde der Radfahrer bei dem Unfall in Zwickau?
Der gestürzte Radfahrer musste schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Medienberichten zufolge handelte es sich um Kopf- und Rückenverletzungen, die eine sofortige medizinische Versorgung erforderlich machten. Der Mann konnte sich zunächst selbst vom Unfallort entfernen, suchte aber später ärztliche Hilfe auf.
War Alkohol im Spiel bei dem Unfall mit dem flüchtenden Fahrradfahrer?
Im aktuellen Fall auf dem Mulderadweg gibt es keine Hinweise auf Alkohol oder Drogen. Allerdings gab es in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle in Zwickau, bei denen Alkohol eine Rolle spielte – wie etwa im Mai 2025, als zwei stark alkoholisierte Radfahrer beim Überholen eines Autos gestreift wurden und stürzten.
Polizei bittet um Zeugenhinweise
Nach dem Vorfall hat die Polizeidirektion Zwickau die Ermittlungen aufgenommen. Es wird geprüft, ob es entlang des Radwegs Überwachungskameras gibt oder ob Spaziergänger oder andere Radfahrer den Zusammenstoß beobachtet haben. Die Beamten bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe, um den flüchtigen Radfahrer zu identifizieren.
Gab es Zeugenhinweise oder einen Zeugenaufruf rund um den Zwickauer Fahrradunfall?
Ja, die Polizei Zwickau hat bereits einen öffentlichen Zeugenaufruf gestartet. Wer Hinweise zum Unfallhergang oder zum flüchtenden Radfahrer geben kann, wird gebeten, sich bei der zuständigen Polizeidienststelle zu melden.
Zwickauer Radinfrastruktur auf dem Prüfstand
Der Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Qualität und Sicherheit der Radinfrastruktur in Zwickau. Trotz einiger Verbesserungen, wie dem Verkehrsversuch Marienthal mit neuen Radfahrstreifen, bleibt der Zustand vieler Wege unzureichend.
Gefährliche Strecken für Radfahrer
Vor allem auf der B175, einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen Zwickau und Glauchau, gibt es bis heute keinen durchgängigen Radweg. Radfahrer sind dort häufig gezwungen, sich mit Autos die Fahrbahn zu teilen – eine hochgefährliche Situation. Auch innerorts kommt es häufig zu riskanten Überholmanövern, bei denen der vorgeschriebene Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird.
Hintergrund: Unfallstatistiken im Landkreis Zwickau
Ein Blick in die Zahlen der Polizeidirektion Zwickau zeigt, dass Fahrradunfälle keine Einzelfälle sind:
Kategorie | Zahl (2024) |
---|---|
Gesamtzahl Verkehrsunfälle | 13.142 |
Unfälle mit Personenschaden | 1.512 |
Schwerverletzte insgesamt | 479 |
Getötete Verkehrsteilnehmer | 16 |
Diese Zahlen verdeutlichen: Der Radverkehr ist einer der am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmergruppen. Besonders ältere Radfahrer sind überproportional häufig betroffen.
Passieren öfter Unfälle mit flüchtenden Radfahrern oder Autos in Zwickau?
In den letzten Monaten kam es mehrfach zu Unfällen, bei denen sich die Verursacher vom Ort des Geschehens entfernten. Erst im Mai floh ein Autofahrer, nachdem er beim Überholen einen Radfahrer touchiert hatte. In einem anderen Fall prallte ein alkoholisierter Radfahrer gegen ein Auto und flüchtete ebenfalls. Die Polizei geht solchen Fällen mit Nachdruck nach.
Besondere Gefahr für Senioren und Jugendliche
Die Statistik zeigt, dass Senioren über 65 Jahre besonders gefährdet sind, bei Fahrradunfällen schwer verletzt zu werden. Auch in Zwickau war dies mehrfach der Fall: Im Jahr 2024 wurde ein 84-jähriger Radfahrer beim Überqueren einer Straße von einem Auto erfasst. Er erlitt schwere Kopfverletzungen. In einem anderen Fall kam ein 85-jähriger E-Bike-Fahrer bei Glauchau schwer zu Fall, nachdem er mit einem LKW kollidierte.
Unfälle unter jungen Radfahrenden
Doch auch Jugendliche sind nicht ausgenommen. So kam es im August 2025 in Zwickau-Niederplanitz zu einem Zusammenstoß zweier 17-Jähriger. Beim Versuch, sich gegenseitig zu überholen, streiften sie sich und stürzten. Beide wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Falschradeln und Eigenverschulden – ein unterschätztes Problem
Etwa 15 bis 20 Prozent der Radfahrenden in Deutschland nutzen Radwege in falscher Richtung. Auch in Zwickau kommt es regelmäßig zu solchen Fällen, was die Gefahr von Kollisionen deutlich erhöht. Besonders problematisch ist dies an Einmündungen, Kreuzungen und Ausfahrten, wo Autofahrer Radfahrende aus unerwarteten Richtungen nicht rechtzeitig sehen.
Geisterradeln in Zwickau
Konkrete Zwickauer Zahlen fehlen zwar, doch die Verkehrswacht weist regelmäßig auf das Risiko hin. Die FH Erfurt hatte 2023 ein Projekt zum Thema „Geisterradeln“ durchgeführt. Ziel war es, durch Aufklärung und gezielte Kampagnen das Risiko solcher Unfälle zu verringern.
Wie hoch war der Sachschaden beim Unfall eines alkoholisierten Radfahrers in Zwickau?
In einem Fall im Frühjahr 2025 verursachte ein stark alkoholisierter Radfahrer (2,44 Promille) einen Unfall, bei dem ein geparktes Auto beschädigt wurde. Der Sachschaden betrug rund 1.000 Euro. Der Vorfall zeigt, dass nicht nur motorisierte Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss zum Problem werden können.
Was war der Hergang des Fahrradunfalls auf dem Mulderadweg in Zwickau?
Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der 74-jährige Radfahrer in Richtung Glauchau, als ihm ein anderer Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit entgegenkam. Es kam zur Frontalkollision. Der Verursacher flüchtete vom Unfallort, was den Vorfall juristisch besonders schwerwiegend macht – Stichwort: unterlassene Hilfeleistung.
Stadt Zwickau reagiert mit Infrastrukturprojekten
Die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen. Besonders hervorzuheben ist der Verkehrsversuch in Marienthal, bei dem Radfahrstreifen auf einer vielbefahrenen Straße eingerichtet wurden. Die Bilanz: 20 % weniger Unfälle und ein Rückgang der Unfallkosten um rund 30 %.
Was können Radfahrende selbst tun?
- Tragen eines Helmes (kann Kopfverletzungen um bis zu 80 % verringern)
- Beachtung der Fahrtrichtung und Verkehrsregeln
- Verzicht auf Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
- Fahrverhalten dem Alter und der körperlichen Verfassung anpassen
- Verwendung von Licht und Reflektoren bei Dunkelheit
Wo genau in Zwickau ereignete sich der Unfall, bei dem ein Radfahrer schwer verletzt wurde?
Der Unfall geschah auf dem Mulderadweg in Zwickau, einem beliebten Weg für Radfahrer und Spaziergänger, der parallel zur Mulde verläuft. Die genaue Stelle liegt im Bereich zwischen dem Stadtteil Pölbitz und dem Ortseingang Glauchau.
Ausblick: Sicherheit auf zwei Rädern muss Priorität haben
Der Unfall vom 25. Juni 2025 ist leider kein Einzelfall – weder in Zwickau noch bundesweit. Gerade ältere Menschen und Jugendliche sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Fehlende Infrastruktur, unzureichende Aufklärung und das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen die Risiken zusätzlich.
Es liegt an allen Beteiligten – Kommune, Polizei, Verkehrsteilnehmer und Gesellschaft –, die Bedingungen für Radfahrer sicherer zu gestalten. Das beginnt bei der Rücksichtnahme im Alltag und endet bei gezielten politischen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs. Nur so kann verhindert werden, dass der nächste schwere Unfall auf dem Radweg nicht wieder Schlagzeilen macht.